Die Antifa Paradise ist eine neue autonome antifaschistische Gruppe aus der Bodenseeregion, welche es sich zur Aufgabe gemacht hat, Neonazis, Altnazis und sonstige rechte Umtriebe zu stoppen und die Ausübung ihrer Ideologie zu verhindern.
Unsere Aktion gegen das NS-Denkmal am Luisenplatz hat den Zweck, ein Denkmal zu beschädigen, welches NS-Täter verherrlicht und seit Jahrzehnten ein Wallfahrtsort für Neonazis ist. Neonazi-Gruppierungen wie z.B. der „III. Weg“ suchen diesen Ort seit Jahren auf um dort den gefallenen deutschen Soldaten des Zweiten Weltkriegs zu gedenken. Dieses Gedenken steht in der Kontinuität rechtsradikalen Geschichtsrevisionismus, der die Täter und Mörder der Shoah, des Porajmos, des Vernichtungskrieges und des faschistischen Terrors zu Helden stilisiert und ihr blutiges Treiben leugnet oder gar glorifiziert.
Erbaut wurde dieses Denkmal von den Nazis im Dritten Reich als Gedenkstelle für die „Helden des Vaterlandes“ auf dem Luisenplatz, der bezeichnenderweise von 1933 bis 1945 „Horst-Wessel-Platz“ hieß. Bis in die 1970er wurde das NS-Denkmal auch von der HIAG, der „Traditionsverband“ ehemaliger SS-Angehöriger, als Ort zum Gedenken genutzt.
Das bisherige Vorgehen der Stadt Radolfzell, dieses Denkmal trotz aller Einwände zu behalten, zeigt klar, dass es der Stadt in dieser Frage nicht darum geht, die NS-Vergangenheit kritisch aufzuarbeiten, sondern nur darum, bloße Symbolpolitik zu betreiben, die dem ganzen gutdeutschen Treiben ein liberales Image verpassen soll. Dies ist bezeichnend für die sogenannte „Wiedergutwerdung der Deutschen“, den Versuch, über Denkmäler, Trauerreden und ähnliche symbolische Akte die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit abzuschließen und sich von jeder realen Verantwortung und Entschädigung (wie etwa der längst überfälligen Rentenzahlungen an Zwangsarbeiter*innen oder Reperationszahlungen) freizuschwafeln und jeden Zusammenhang zwischen der deutschen Ideologie von Arbeit, Staat, Familie und Nation und dem Nationalsozialismus abzustreiten. Eine Tafel für die Opfer des Nationalsozialismus statt Reparationszahlungen und Entschädigungen für die Hinterbliebenen ist nichts als Hohn, zumal diese Tafel direkt neben den Namen der Täter hängt.
Gedenkveranstaltungen wie den Volkstrauertag (oder wie es Radolfzeller Neonazis nennen: Heldengedenken) an diesem Ort abzuhalten zeigt, dass hier keine klare Abgrenzung stattfindet, sondern die Neonazis symbolisch eingeladen werden, ihren Helden zu gedenken. Eine Einladung, die natürlich gerne angenommen wird.
Bei bisherigen linken (Schändungs-)Aktionen um das Denkmal hat sich die Stadt bei der Säuberung bemüht, den Ansprüchen des III. Wegs an das Denkmal gerecht zu werden. Dazu hat sogar ein Emailverkehr mit Bildern des sauberen Denkmals stattgefunden, um sicherzustellen, dass der III. Weg auch weiterhin in Radolfzell seine Feierlichkeiten abhalten kann.
Wir werden dies nicht hinnehmen und fordern die Entfernung des Denkmals und eine komplette Umgestaltung des Luisenplatzes, der den Opfern und nicht den Tätern gedenkt.
Das Denkmal zu Staub, Deutschland zu Asche!
Eure Antifa Paradise